Absolut pur und irgendwie retro
Sie wundern sich über die Überschrift? Die Erklärung liegt in der Vergangenheit und dem Vergleich mit der Gegenwart.
Ende der Sechziger des vergangenen Jahrhunderts gewann ein Mini Cooper S mehrere Rallyes und verblüffte die Motorwelt. Die Legende des Cooper S als kleines, gut motorisiertes Auto war geboren, samt großem Spaßfaktor, der bis heute nachwirkt und Kultstatus hat.
Der Kleine Brite hat seit einigen Jahren einen Nachfolger gleichen Namens, dessen Name ähnlichen Fahrspaß verspricht, allerdings etwas gewachsen und auch mit moderner Technik. Aber Mini bleibt Mini, also besonders agil und eher klein. Und das in Zeiten, da „klein“ auch ziemlich relativ ist, aber dennoch im Vergleich zu den meisten anderen immer gewichtiger werdenden Autos den „Fahrspaß“ nach wie vor demonstriert – und hier selbstverständlich ganz besonders das Spitzenmodell „John Cooper Works“ und als Cabrio. Die 231 PS aus einem 2,0 Liter großen Vierzylinder-Turbomotor verhelfen dem sportlichen Kleinwagen zu einer Beschleunigung von 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, was man dann auch beim Lenken spürt – wie einst, auch wenn die moderne Elektronik regelnd eingreift. Aber die Freude am um-die-Kurven-sausen ist einfach verführerisch! Die Endgeschwindigkeit von 242 km/h bleibt eher theoretisch, weil man das kaum ausreizen möchte und bei uns gar nicht darf. Das Feeling potenziert sich noch, wenn das Dach offen ist – das Windschott, das im Testwagen montiert war, ist allerdings ein Zubehör für Weicheier, weil es den puren Charakter stört.
Sportlich – technisch betrachtet
Die technischen Features, die der Works in sich trägt, wie das (optional adaptive) Sportfahrwerk mit Siebzehnzöllern (optional gibt´s auch 18-Zöller) und die Brembo-Bremsanlage unterstreichen den sportlichen Auftritt, wobei der Aerodynamik-Kit optisch etwas zu dick aufträgt – insbesondere bei so greller Farbgebung wie beim Testwagen. Die JCW-Sportsitze dagegen und das sehr stramme Fahrwerk unterstreichen das Race-Feeling in Kurven perfekt. Welches Getriebe man persönlich bevorzugt, entweder das serienmäßige Handschaltgetriebe mit sechs Gängen oder das optionale 8-Gang Steptronic Sport Getriebe, ist nur mehr eine Preis- und Geschmacksfrage: Die Handschaltung ist der Klassiker, der nicht ganz so schnell ist wie die modernere Form, aber sie macht mehr als reichlich Freude, die mehr das Retro-Gefühl anspricht
Verspielter Fahrspaß
Das aktuelle Mini John Cooper Works Cabrio zeigt sich in den meisten Merkmalen selbstverständlich auf der Höhe unserer Zeit, mache Ausstattungsvarianten aber – wie etwa das mit dem Union-Jack verzierte Stoffdach – wirken schon ein bisserl aufgesetzt. Als ob man in diesem Auto solchen Schnickschnack bräuchte! Die Lust steckt im Fahren nicht im Auftritt!
Zusammenfassung: Purer Fahrspaß, vor allem auf kurvigen Strecken! Der Mini JCW ist ein fast ultimativ-sportliches Spaßmobil, gesteigert durch das Frischlufterlebnis, nicht unbedingt ein Alltagsfahrzeug auch wenn es alltagstauglich ist, eher die ideale Ergänzung für alte wie junge Mobilitätsfreunde und alte Benzinbrüder mit Hang zur Ursprünglichkeit. Ideal für solche, die sich´s leisten können, den JCW als Zweitfahrzeug in der Garage zu haben.
Mini John Cooper Works Cabrio
Vierzylinder Turbo-Benziner
Leistung: 170 kW / 231 PS
Beschleunigung 0-100 km/h: 6,5 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 242 km/h
Verbrauch / Norm: 6,4 – 6,2 l/100 km, Test: 7,9 l / 100 km
Preis : Basis € 38950,-, Testwagen: € 49809,-